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Foto: © Greg Dobrzycki
Foto: © Greg Dobrzycki

Editorial 5/24

Die Zeil muss ein Ort für alle sein

Wie geht es der Zeil und wie können die leeren Flächen belebt werden? Eine Möglichkeit sind sogenannte Mixed-Use-Konzepte, doch feststeht: es muss sich etwas ändern. Das Editorial zur Mai-Ausgabe.
Die Zeil ist Frankfurts größte Einkaufsstraße und mit fast 12 Millionen Passanten im Jahr 2023 auch eine der am stärksten frequentierten in Deutschland. Trotzdem schließen immer mehr Warenhäuser ihre Türen. Die Glanzzeiten der großen Einkaufsmeilen sind nicht nur in Frankfurt vorbei. Kaufhäuser haben in den vergangenen 20 Jahren ein Drittel ihres Umsatzes eingebüßt, und in den Innenstädten geht die Angst vor den sogenannten schwarzen Löchern, sprich: leeren Geschäften, um. Denn diese ziehen meistens weitere leere Läden nach sich, die dann schnell zu Schmuddelecken werden.

Was droht, ist die Verwahrlosung ganzer Straßenzüge, was auch als Broken-Windows-Theory bezeichnet wird. Die Zeil ist auf dem Weg, zum Bahnhofsviertel 2 zu werden, sagte eine Passantin. Übertrieben? Doch wie ist die Lage auf der Zeil tatsächlich und wie können die leeren Flächen belebt werden? Dazu haben wir uns umgehört und festgestellt, dass es jede Menge Ideen gibt. Der Stadtplaner Christoph Mäckler ist der Meinung, dass die Zeil schon immer ein unstädtisches Projekt gewesen sei. Nun ereile die Zeil das gleiche Schicksal wie die großen Shopping Malls, die ebenfalls über massiven Leerstand klagen. Er schlägt vor, die Fußgängerzone wieder für den Autoverkehr zu öffnen und breite Gehwege mit Fahrradstreifen zu schaffen. Ein Vorschlag, der sicher für Diskussionen sorgen wird.

Mixed-Use-Konzept auf der Zeil: Schule zieht in Peek & Cloppenburg-Gebäude

Ob mit Autos oder ohne – die Herausforderung der kommenden Jahre wird sein, die riesigen Flächen der Warenhäuser sinnvoll zu nutzen, Stichwort: Mixed-Use. Eine PwC-Studie (2022) zur Zukunft der deutschen Innenstädte ergab: Der Weg zu Mixed-Use ist lang, aber lohnend. Eine solche Immobilie soll beispielsweise das Peek & Cloppenburg-Gebäude werden, mit Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, Gastronomie, aber auch Büros, gewerblichen Apartments sowie einer Grundschule integriert. Als Herzstück ist eine Multifunktionshalle auf der dritten Etage vorgesehen.

„Alles, was Leben, auch dauerhafter, in die Straße bringt, ist ein Gewinn. Sei es durch Hotels, Wohnungen oder kulturelle Stätten“, findet auch Helmut Kleine-Kraneburg, Sprecher des Vorstands Stiftung urban future forum e. V. Dazu gehört ebenso die Aufenthaltsqualität. Nicht erst seit der Corona-Pandemie hat die IHK Frankfurt gefordert, in den öffentlichen Raum, besonders an der Hauptwache, zu investieren. Von den Zeil-Anliegern wird immer wieder die Vermüllung und die Situation am Abend und in der Nacht kritisiert. Hier ist die Stadt am Zug, die diese Probleme in den Griff kriegen muss. Die besten Mixed-Use-Konzepte bringen nichts, wenn der öffentliche Raum nicht respektiert wird und verwahrlost. Die Zeil muss ein Ort für alle sein.
 
25. April 2024, 10.17 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
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